Das Aus für Werbung mit Nachhaltigkeitsfloskeln: Zurück zur Wahrheit? Ab 2024 gehts los!
Die Zeit ist vorbei in der sich Unternehmen mit dem Begriff der Nachhaltigkeit schmücken konnten, ohne ihn mit tatsächlichen Handlungen auszufüllen. Vorhandene Maßnahmen müssen nachprüfbar gemacht werden, um optimierten oder gar geschönten Darstellungen ein Ende zu bereiten. Aus diesem Grund macht die EU Transparenz zu dem Schlüsselelement im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Denn bis heute haben Geschäftspartner:innen und Verbraucher:innen kaum Möglichkeiten sich verlässlich über die Nachhaltigkeitsmaßnahmen eines Unternehmens zu informieren. Sie sind an das gebunden, was Unternehmen veröffentlichen. Viele hübsch dargestellte Berichte und ausgeschmückte Worte haben zu einem erheblichem Vertrauensverlust gegenüber der Industrie geführt. Einfach gesagt:
Nur weil "bio", "fair" oder "recycled" draufsteht, ist das noch lange nicht drin!
Die EU will dieses Problem nun ausräumen: Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sollen große Unternehmen über die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeiten auf Mensch und Umwelt informieren müssen. Darauf haben sich Vertreter:innen des Europäischen Parlaments und des Rates der EU Ende Juni 2022 geeinigt.
Die Einigung enthält folgende Eckpunkte:
Das Europäisches Parlament und der Rat müssen der Einigung noch formell zustimmen und diese veröffentlichen. Nach in Kraft treten der europäischen Regelung haben die nationalen Gesetzgeber 18 Monate Zeit zur Umsetzung.
Mit den beschlossenen Regeln will die EU Greenwashing ein Ende bereiten und die Grundstein für eine zuverlässige, internationale Berichterstattung legen - Wie sehr ihr das gelingen wird, ist sicherlich fraglich.
Es ist nur im Sinne des fairen Wettbewerbs, dass auch nicht-EU Unternehmen sich europäischen Standards unterwerfen müssen, sofern sie innerhalb der EU tätig sind. Dennoch darf nicht unterschätzt werden: Die europäische Wirtschaft hat mit weiteren, zahllosen Herausforderungen zu kämpfen. Nun auch noch eine Wirtschaftstransformation? Die Sorgen der Betriebe sind verständlich. Dennoch lässt sich die Notwendigkeit der beschlossenen Maßnahmen nicht mehr von der Hand weisen. Firmen sollten die Umsetzung als Investition in die Zukunft und als Beitrag zur Bekämpfung einer der dringlichsten Probleme unserer Zeit verstehen - der Klimakrise! Investor:innen, Kunden:innen, Mitarbeiter:innen und Partner:innen legen steigenden Wert auf verantwortungsvolle Unternehmenspolitik und nachhaltige Ausrichtung. Auch aktuelle Studien belegen:
Es gibt einen Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Erfolg und der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstandards!